Der Verein „Hand in Hand“ macht seinem Namen alle Ehre

Der Förderverein der Lebenshilfe Bamberg e.V. leistet nicht nur während der Coronazeit großartige Dienste – doch gerade jetzt ist diese Arbeit besonders wichtig

„Was wir seit Mitte März erleben, ist das krasse Gegenteil zur Inklusion. Das gemeinschaftliche Wohnen der Menschen mit geistiger Behinderung ist extrem eingeschränkt. Wochenlang durften sie sich maximal im Garten aufhalten, keine Stadtbesuche oder Treffen mit Angehörigen und Freunden. Durch die Spenden des Fördervereins konnten unsere Bewohner doch ein paar freudige Stunden erleben, so grillten wir gemeinsam und kauften Pizzen. Letztlich konnten sie aufgrund dieser finanziellen Vorteile etwas am öffentlichen Leben teilnehmen“, blickt Johannes Henninger als verantwortlicher Leiter zweier Wohnheime in der Wassermannstraße und am Weidendamm mit über 50 Wohneinheiten auf außergewöhnliche Wochen zurück. „Es war immens viel Arbeit. Mein Dank gilt dem Förderverein; alle Aktionen liefen recht spontan und unkompliziert!“

Pizzaabend im Kurt Straßberger Wohnheim in Memmelsdorf
Pizzaabend im Kurt Straßberger Wohnheim in Memmelsdorf.

Der Verein „Hand in Hand – Förderverein der Lebenshilfe Bamberg e.V.“ mit dem unermüdlichen Vorsitzenden und Gründer Günter Kolb an der Spitze (Vize: Nick Gallenz) existiert seit 2014 und ist sehr erfolgreich, sodass auch sehr viele Unterstützungen an Menschen mit Behinderung geleistet werden konnten.

Von heute auf morgen mussten die Bewohner in den Wohnheimen bleiben, als die Allgemeinverfügung das Betretungsverbot der Lebenshilfe-Werkstätten vorgeschrieben hatte.

Für das Personal der Wohnheime entstand eine „Wahnsinns-Herausforderung“, so Henninger, der mit seinen Betreuern sehr kreativ war, einen kleinen Kiosk installierte und auch mit Skype-Konferenzen gut improvisierte. „Es ist der Verdienst meiner Kollegen, die sich privat und beruflich an alle Regeln exakt hielten, so dass bislang kein einziger Corona-Fall auftrat. Mein Respekt ist riesengroß wie vorbildlich sich die Menschen in den Heimen verhalten haben.“

Die OBA (offene Behinderten Arbeit) versuchte den langen Tag im Wohnheim zu strukturieren und Angebote zu schaffen. Nick Gallenz, Arbeitsvorbereiter in den Werkstätten, sorgte dafür, dass die Wohnheime mit bekannten Arbeiten aus den Werkstätten versorgt wurden, damit so etwas wie ein Alltag einkehren kann.

Die Grillabende konnten auch im Herbert Staudt Wohnheim in Stegauarch und im St. Marien Wohnheim in Frensdorf organisiert werden. Gallenz berichtete von positivstem Feedback: „Es wurden interne Stammtische mit alten Schlagern aus den 50er und 60er Jahren veranstaltet. Dazu gab es Pizza und andere Leckereien. Einige Bewohner haben auch das Tanzbein geschwungen!“ Im Kurt Straßberger Wohnheim in Memmelsdorf kam die Kunde durch Bewohner Dieter Schwede über den Pizzaabend: „Ich habe mich gefühlt wie im Urlaub in Italien!“

Fazit: Der Verein verhilft den Unterstützten zu mehr Lebensfreude und Lebensqualität, die sie sich nicht selber leisten können. Günter Kolb,der für sein soziales Engagement in der Stadt und im Land die Bürgermedaille verliehen bekam, und Nick Gallenz sind sich einig: „Daher freuen wir uns über jeden ‚Lichtblick‘. Als Förderer kann man uns mit einer Spende unterstützen. Wir freuen uns weiterhin über jede neue Mitgliedschaft, die das Fundament unseres Vereines breiter fächert.“

So wird es ermöglicht, den Menschen mit Behinderung einen sonst unerreichbaren Wunsch zu erfüllen. Weitere wichtige Informationen sind der Homepage „www.hand-in-hand-bamberg.de“ zu entnehmen. Aktuelles steht auf der Facebook-Seite.

Text: Bertram Wagner (Franken aktuell Bamberg Stadt & Land)
Fotos: Lebenshilfe Bamberg